Festgottesdienst mit Taufe und Konfirmation in Leipzig

Die beiden Leipziger Gemeinden erlebten gemeinsam einen besonderen Gottesdienst mit Konfirmation und Heiliger Wassertaufe.

Den diesjährigen Konfirmationsgottesdienst für die beiden Leipziger Gemeinden hielt Bezirksevangelist Hans-Jürgen Poege. Grundlage bildete das Bibelwort 2. Timotheus 3, 14 und 15:

„Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast und dass du von Kind auf die Heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus.“

Zunächst ging der Bezirksevangelist auf das vom Chor vorgetragene Lied „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt“ (CB 392) ein. Der Text stammt aus der Bergpredigt. Mit diesen Worten beauftragte Jesus seine Jünger, das Evangelium zu verkünden. Im weiteren Liedtext heißt es: „... auch euch hat Jesus Christus in seinen Dienst gestellt, zu leben und zu künden sein Evangelium, zu zeugen von der Wahrheit, zu mehren Gottes Ruhm.“ Jeder sollte so ein Körnlein Salz sein, Jesus Christus bekennen und sein Evangelium weitertragen.

Zum Textwort führte der Bezirksevangelist aus: Die Konfirmanden wurden in den verschiedenen Unterrichten in der Heiligen Schrift unterwiesen. Sie kennen das Wesen Jesu Christi. Das ist eine schöne Basis und Grundlage, auf der sie ihr weiteres Leben aufbauen können. Mit der Konfirmation treten sie nun in eine noch größere Unterweisung ein, die durch Gott stattfindet.

Ausprägungen der Unterweisung Gottes:

  • In der Predigt im Gottesdienst hören wir das Wort Gottes, gewirkt durch den Heiligen Geist. Gott redet zu uns.
  • Im Nachgang ist es wichtig, das Gehörte anzuwenden und sich damit auseinanderzusetzen.
  • Das Lesen in der Heiligen Schrift hilft und unterstützt dabei.
  • In den Gemeinden gibt es viele Vorbilder im Glauben, an denen man sich orientieren kann. Dies hilft im täglichen Tun.
  • Schließlich muss man sich in der Praxis bewähren. Das heißt, seinen Glauben und Jesus Christus bekennen, sich in die Gemeinschaft einbringen, Aufgaben und Verantwortung übernehmen. Prüfungen sind zu absolvieren. Bestandene Prüfungen führen zu Freude, die man teilen kann. Aber auch, wenn wir in Prüfungen versagen, ist Gott mit uns. Er tröstet und stärkt uns und ermutigt uns, weiterzumachen.
  • Zum Schluss kommt die Abschlussprüfung am Tag der Wiederkunft Jesu. Dann wird Gott fragen: Wie ist dein Glaube gewachsen? Wie ist deine Liebe zum Nächsten? Wie steht es mit deiner Treue? – An diesen Fragen muss sich jeder Einzelne messen lassen.

Der Bezirksevangelist betonte in seinem Dienen, dass niemand auf seinem Glaubens- und Lebensweg allein sei. Jeder kann Rat suchen – bei Geschwistern, den Amtsbrüdern, den Lehrern und Betreuern, bei den Aposteln. Man kann sich auch jederzeit direkt an Gott wenden – im Gebet. Darüber sammelt man Glaubenserfahrungen und der Glaube kann wachsen.

Zum Mitdienen rief der Bezirksevangelist die beiden Vorsteher der anwesenden Gemeinden.

Gemeindeevangelist Weiß (Leipzig-Plagwitz) bescheinigte den Konfirmanden, dass sie mit der Entscheidung, Verantwortung für ihren Glauben zu übernehmen und vor Gott Ja zu sagen, eine große und gute Entscheidung getroffen hätten. Sie müssten sich keine Sorgen machen über das, was kommen wird. Gott und Jesus Christus werden auch zu ihnen Ja sagen, ihnen die nötige Kraft und das Gelingen schenken und alle Tage bei ihnen sein.

Er gab den Konfirmanden einige Ratschläge mit auf den weiteren Weg:

  • Bindet Gott in eure Entscheidungen immer wieder mit ein.
  • Besucht die Gottesdienste. Erlebt Gott und Jesus Christus durch sein Wort.
  • Sucht euch Vorbilder in der Gemeinde – Vorbilder im Glauben, in der Liebe, in der Treue.
  • Bringt euch ein, seid aktiv.
  • Bekennt euch zu Jesus Christus.
  • Nehmt Gott mit hinein in euer Leben.

Hirte Barleben (Leipzig-Mitte) stellte heraus, dass die Tragweite des Konfirmationstages erst im späteren Leben in ihrer ganzen Tiefe bewusst werden wird. Lebensweisheit bedeutet Bejahung des Lebens in guten Zeiten, aber auch in solchen Lebensphasen, in denen man sich fragt: Warum? Wozu? Gerade dann hilft die Gewissheit im Herzen: Gott hat einen Gnadenbund mit uns geschlossen. Sein Angebot der Gnade gilt immer!

Musikalisch wurde der Gottesdienst durch den Leipziger Stadtchor und ein Instrumentalquintett, bestehend aus Querflöte, Violine, Horn, Klarinette und Fagott, umrahmt.

In dem Gottesdienst empfing ein kleines Mädchen aus der Gemeinde Leipzig-Mitte das Sakrament der Heiligen Wassertaufe. In Vorbereitung der Taufhandlung stellte der Bezirksevangelist heraus, dass es schön sei, Gott danke zu sagen, wenn ein Kind geboren wurde, und es so in eine Beziehung zu Gott zu bringen. Die Taufe ist die erste Gnadenhandlung, die Gott an einem Menschen vollführt. Damit ist ein besonderer Segen verbunden, der sich auf das Kind und die ganze Familie auswirken soll.

Der Jugendchor aus Leipzig-Mitte brachte den vier Konfirmanden, jeweils zwei aus Leipzig-Plagwitz und Leipzig-Mitte, einen besonderen Gruß entgegen. Begleitet von Klavier und Querflöte trugen die Jugendlichen vor der Segensspendung ein Lied vor über den Bibeltext aus Epheser 4, 15: „Lasset uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist: Christus.“ Der Liedtext besagt weiter: „Liebe heißt, den Andern tragen. Liebe kennt den Zweifel nicht. Liebe führt auch durch Versagen, führt zusammen stets ins Licht“ – ein schöner Wegweiser für die Konfirmanden und alle Gottesdienstteilnehmer.

A.V.H. / Fotos: L.G.