Liebe und Geduld als Orientierungshilfen

Am 6. September 2015 besuchte Apostel Bimberg am Nachmittag noch einmal die Gemeinde. Zu diesem Gottesdienst waren auch die Gemeinden Borna, Eilenburg, Leipzig-Plagwitz und Zwenkau eingeladen.

Der Apostel legte dem Gottesdienst das Wort 2. Thessalonicher 3, 5 zu Grunde:

„Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf die Geduld Christi.“

Kerngedanken aus dem Gottesdienst:

  • Gott sieht auf uns, er hört uns und redet zu uns. Er wendet sich uns zu, nimmt aber nicht alle Beschwerden von uns. Gott gibt uns das Licht der Erkenntnis und zeigt uns die Dinge im rechten Licht, sodass wir am Ende die Zusammenhänge verstehen.
  • Gott hat uns seinen Geist geschenkt und damit wurde Leben, Wesen und Kraft Gottes in unsere Herzen gelegt. Er möchte uns führen, unser Wesen und unsere innere Haltung ausrichten auf seine Liebe und die Geduld Christi. Aber er zwingt uns nicht zu einer bestimmten Denkweise, sondern lässt uns unsere freie Entscheidung.
  • Als Gott den Menschen nach seinem Ebenbild schuf, gab er ihm neben allen Freiheiten eine Einschränkung: Er sollte nicht vom Baum der Erkenntnis essen. Die ersten Menschen haben jedoch einer anderen Stimme geglaubt und später gemerkt, dass es eine Lüge war. Gott hat das zugelassen, weil er dem Menschen als seinem Ebenbild die Freiheit der Entscheidung gegeben hat. Gleichzeitig ist Gott damit aus Liebe das Risiko eingegangen, dass sich der Mensch anders entscheidet.
  • Wir tun uns manchmal schwer damit, eigene Entscheidungen zu treffen und entziehen uns unserer Verantwortung, indem wir Zeichen erbitten oder Amtsträger nach der richtigen Entscheidung fragen. Gott erwartet von uns als mündige Christen, dass wir unsere Entscheidungen selbst treffen. Dabei hilft es uns, die Liebe Gottes und die Geduld Jesu Christi im Blick zu haben.
  • Die Liebe Gottes wird deutlich in dem Errettungsgedanken. Nach dem Sündenfall im Paradies hat Gott die Menschen nie fallen lassen, er wendete sich ihnen immer wieder zu und war bei seinem Volk, um es zu erretten, auch wenn es andere Wege ging. Gott will, dass allen Menschen geholfen werde. Deshalb sandte er aus Liebe seinen Sohn auf die Erde. Damit wurde Gott erfahrbar und erlebbar für die Menschen. Seine Liebe zeigte sich im Dienen Christi. Jesus kam als König und diente selbst.
  • Dienen ist eine Hingabe ohne Lohn. Sie kommt allein aus dem Herzen. Ein Diener dient aus Liebe, immer wieder. Das betrifft auch die Liebe zum Nächsten. Wir wollen dem Anderen das Heil gönnen und ihm helfen, dass Gott sich in seiner Liebe und seinem Errettungsbemühen auch ihm zuwenden und für ihn da sein kann.
  • Die Liebe aus dem Heiligen Geist soll in allen Lebenssituationen unsere Blickrichtung bestimmen. Auch in Krankheiten, Belastungen und schweren Momenten wollen wir auf Gott vertrauen, ihn um Hilfe bitten und geduldig sein.
  • Christus ging seinen Weg bis zum Kreuz, ein Zeichen seiner Geduld. Er hatte vermeintlich kaum Erfolg. Zu seinen Lebzeiten haben nur wenige sein Wort angenommen, aber er brachte das Opfer und ist für uns gestorben, weil er uns liebt.
  • Geduld ist keine menschliche Eigenschaft, sondern eine Frucht des Glaubens. Geduld bedeutet, auszuharren und am Glauben, an der Liebe und Hoffnung festzuhalten, auch in einer Zeit der Bedrängnis. Gott ändert oft nicht die Verhältnisse, aber er schenkt Kraft zum Tragen.
  • Geduld zeigt sich auch im Vergeben: Dem Bösen mit Gutem begegnen. Wirft einer mit Steinen, so wirf mit Brot zurück. Das ist die Gesinnung Christi. Gott klagt nicht an und stellt uns nicht bloß, sondern schenkt seinen Frieden in unsere Seelen. Mögen unser Wesen und unsere innere Haltung durch den göttlichen Geist und die Fähigkeit, in Gottes Sinn zu handeln, geprägt sein.

Bezirksältester Cramer dankte im Mitdienen dem Apostel im Namen der Brüder und Geschwister des Bezirkes Leipzig für die Jahre seines Dienens. Er wünschte Apostel Bimberg für die Zukunft reichen Segen, Gnade und dass er fühlen möge, dass Gott und die Geschwister ihn lieb haben.

Vor der Feier des Heiligen Abendmahles spendete der Apostel zur Freude der Geschwister sechs Kleinkindern und einem Jugendlichen das Sakrament der Heiligen Versiegelung.

A.V.H. / Fotos: L.G.